Die Zehntscheune

Wann genau die Zehntscheune in Waldau errichtet wurde, beschäftigt noch heute die Historiker. 

Heute wird die Zehntscheune regelmäßig für Veranstaltungen genutzt.  

Das alte kurfürstliche Jagdhaus

Artikel aus Kasseler Post

Mit der Eingemeindung Waldaus ist die Stadt Kassel in den unmittelbaren Besitz jener Zeugen einst auch in Waldau heimischer landgräflicher Herrlichkeit gekommen, als deren augenfälligster jenes große Gebäude dicht an der Nürnberger Straße gelten kann, das jedem Wanderer durch seine mächtigen Fachwerkwände und seine Fenster auffällt. Es ist das alte kurfürstliche Jagdzeughaus.

Schon im 12. Jahrhundert wurde Waldau in einer alten Chronik erwähnt, damals trug die Siedlung den Namen „Waldache“. Aus diesem „Waldache“ wurde später „Zu der Walda“. In dieser Zeit gehörte die Siedlung zum „Kaiserlichen Amt Neustadt“. Die Deutung der beiden Bezeichnungen ist schwierig. Man hat sich von jeher sehr darum bemüht, ohne jedoch zu einer befriedigenden Lösung zu kommen. 

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Die Namen „Waldache“ und „Wahlebach“ mögen in einem gewissen Zusammenhange mit der Söhre, an derem Fuß die Gemarkung sich ausbreitet, insofern stehen, als die bewaldeten Bergzüge der Söhre mit ihrem Wildreichtum für den Aufschwung der Siedlung zum Dorf „Waldau“ ausschlaggebend gewesen sind.

Im fünfzehnten Jahrhundert errichteten die Landgrafen hier eine Kemenate, die von einem breiten Wassergraben umschlossen war. Von hier aus unternahmen sie ihre Streifzüge in die Söhre. 1526 erhielt der kurtrierische Kanzler Furster die Burg zum Lehen. Aber bereits unter Landgraf Moritz wurde die Burg zum Jagdschloss umgebaut. Leider finden sich keinerlei Unterlagen, wie jenes Schloss ausgesehen haben mag. 

Nur Reste sind noch heute im alten Forsthaus davon erhalten. Der wichtigste Zeuge aus jener Zeit aber ist das wuchtige Gebäude am Nordausgang des Dorfes. Als Jagdhaus erbaut, beherbergte es auch während der großen Jagdtage Meute und Pferde.

Die damaligen Bewohner Waldaus waren Zeugen der herrlichen Jagdzüge des Landgrafen Moritz, die weit über die hessischen Grenzen bewundert wurden. Hifthorn und Hundegekläff belebten die Dorfgassen, das Heer der Jäger und Hundehalter sollen oftmals die Gegend unsicher gemacht haben, wie der Volksmund erzählt, der auch gern im Landgrafen Moritz den „Wilden Jäger“ sehen will.

Waldau war zu jener Zeit noch klein, es ist eine alte Zählung aus dem Jahr 1585 vorhanden, danach sollen in Waldau 48 Haushaltungen bestanden haben. 

Später stand das große Gebäude leer, man wusste nichts damit anzufangen, die Landgrafen hatten andere Interessen. Erst die Kurfürsten erinnerten sich seiner, doch war seine Benutzung wechselvoll. Für kurze Zeit lag in ihm eine Abteilung kurhessischer Leibhusaren. In der Zeit der Fremdherrschaft war es ein großes Futtermagazin und in dieser Zeit wäre es bald durch Leichtsinn der Soldaten einem Brand zum Opfer gefallen, wenn nicht ein Waldauer Bauer die „tobak qualmenden Welschen“ mutig mit einer Wagenrunge hinausgetrieben hätte.

Längst ist die Burg gefallen, Wassergraben und Burganlagen sind so gut wie verschwunden, und es ist schwer, einem annähernd getreuen Grundriss wieder herzustellen, um so mehr soll man darauf bedacht sein, das mächtige Gebäude der Scheuer, das mit feinen interessanten Torpfosten und Eckbalken und nicht zuletzt mit seinem Fachwerk ein Denkmal bäuerlich hessischer Bauart darstellt, seinem Wert entsprechend würdig zu erhalten.

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Fotos aus vergangenen Zeiten

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